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Via Nova - Pilgertag in Oberberg

Via Nova - Europäischer Pilgerweg

In Verbundenheit gehen


Pilgerwegbegleiter Franz Muhr und Hans Mandlmaier konnten am Obernberger Marktplatz mehr als 30 Teilnehmer aus Österreich und Bayern zur Pilgerwanderung begrüßen, unter ihnen die Geschäftsführerin des Vereins Europäischer Pilgerweg VIA NOVA Berta Altendorfer und viele Angehörige und Bekannte von August Vorauer, der im Juli vorigen Jahres verstorben ist und der die Obernberger Pilgertage immer mit großem Elan unterstützte. 

So dachte man an diesem Tag besonders an ihn. 

Bei den einzelnen Stationen wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass wir Menschen nicht alleine unterwegs sind, sondern in Beziehungen leben, Kontakte pflegen und aufeinander angewiesen sind. Auch die Nähe zu unseren Verstorbenen wurde angesprochen, mit denen wir in der Erinnerung und im Herzen verbunden seien. 

Beim ersten Impuls am Waldrand unweit von Schalchham lud Pilgerwegbegleiter Hans Mandlmaier ein, in einer Schweigezeit der Verbindung zur Natur nachzuspüren, in deren lebendigen Organismus wir eingewoben seien. Im ganz bewußten Wahrnehmen der Umgebung wanderten die Pilger bei strahlendem Sonnenschein auf Wald-und Feldwegen, lauschten dem Gesang der Vögel, schauten auf das üppige Wachstum und genossen den weiten Ausblick. 

In der Mittagszeit war dann die Jausenstation Schachinger in Münsteuer ein angenehmer Platz zur Rast und Stärkung mit einer Pilgersuppe. 

Anschließend traf man sich in der gotischen Pfarrkirche Peter und Paul zum weiterführenden Impuls. Hier ging es um die Verbundenheit mit einer größeren Wirklichkeit, mit Gott, dem Urgrund allen Seins. „Wir sind verbunden, durch alle Zeiten, durch alle Räume, wir sind eins.“ Gemeinsam wurde dieser Liedvers im Wechsel mit dazu abgestimmten Texten gesungen. Anschließend wanderten die Teilnehmer auf dem Pilgerweg VIA NOVA in Richtung Reichersberg. Hier gab es im Herrengarten des Stiftes die Möglichkeit, den Jubiläumsweg des Mobilen Hospiz Ried zu gehen, auf dem in 13 Stationen sich Kunstwerke auf unterschiedlichste Weise mit dem Leben auseinandersetzen. „Kommen und Gehen – und dazwischen das Leben“, so ist diese Jubiläumsausstellung betitelt. 

Der letzte Teil des Pilgerweges führte an den Inn. 

Hier wies Pilgerwegbeleiter Franz Muhr auf das Verbindende des Flusses hin und auf die Lebenskraft des Wassers. Sich dem Lebensfluss überlassen und dadurch selber ins Fließen kommen, dies könne uns ermutigen und stärken. Nach einem 14 km langen Weg mit vielen Gesprächen und Anregungen, mit Schweigezeiten und intensivem Wahrnehmungen erreichte die Pilgergruppe Obernberg und zog unter dem Geläut der Glocken in die Kirche ein. Hier feierten die Pilger zusammen mit Pfarrer Alfred Wiesinger und Mitgliedern der örtlichen Pfarrei die Verbundenheit untereinander und mit Gott in der Eucharistie. Mit der beeindruckenden musikalischen Gestaltung durch Veronika Reiter an der Zither und Johannes Wilhelm auf der Violine fand der Pilgertag einen gelungenen Abschluss.



Text: Hans Mandlmaier

Bilder Quelle: VIA NOVA 


18.07.2022